Wir veröffentlichen hier die Rezension einer Broschüre, die bereits 1997 erschienen ist. Sowohl Ken Loach's Film "Land and Freedom" über den spanischen Bürgerkrieg als auch Fritz Teppichs Gegenbroschüre - Teppich, F.: Die kurzen Beine des Ken Loach - Dokumentation zu dem geschichtsverfälschenden Film "Land and Freedom". (Versandbuchhandlung Che & Chandler, Bonn 1997, 69 S., DM 9,90) - hatten seinerzeit eine Reihe von Besprechungen sehr unterschiedlichen Charakters nach sich gezogen. Dabei hatte im allgemeinen die Frage nach der Richtigkeit der Faktendarstellung und die Qualität des Films im Vordergrund gestanden. Obwohl die Diskussion im engeren Sinn längst abgeschlossen ist, veröffentlichen wir die folgende Rezension, da wir glauben, daß Teppichs Broschüre den undialektischen und deshalb letztlich bürgerlichen Ansatz der stalinistischen Methode besonders deutlich macht, eine Methode, die unverändert die in diesem politischen Lager herrschende ist.


Die kurzen Beine des F. Teppich - oder: Vom bürgerlichen Charakter der stalinistischen Methode

A. Holberg

Soweit in diesen Zeiten theoretischer Beliebigkeit überhaupt ein Thema innerhalb der Linken hierzulande, in der Lage war, Staub aufzuwirbeln, tat das im Jahr 1997 nicht zuletzt der Film 'Land and Freedom' des britischen Regisseurs Ken Loach. Dieser Film, der den spanischen Bürgerkrieg 1936-39 aus revolutionärer Sicht darstellt, stieß damals auf den lauten Protest ehemaliger republikanischer Spanienkämpfer, unter ihnen Fritz Teppich. Dieser hat bei der 'Versandbuchhandlung Che & Chandler' in Bonn, die mit dem DKP-nahen 'Pahl-Rugenstein Verlag' verbunden ist, eine Broschüre gegen Ken Loach's Film veröffentlicht.

Es fällt nicht ganz leicht, diese Broschüre zu kritisieren. Der Grund dafür liegt nun aber absolut nicht in ihrem Inhalt, sondern ausschließlich in der Person des Autors.

Fritz Teppich, 1918 als Sohn einer jüdischen Familie geboren, mußte Deutschland 1933 verlassen und schloß sich bereits als 17 Jähriger in Spanien dem Kampf gegen Franco an. Da es zu diesem Zeitpunkt noch keine Internationalen Brigaden gab, schloß er sich republikanischen Milizen an und wurde schließlich ab Ende 1937 Angehöriger des Generalstabs des XXII. Armeekorps der sogenannten "Volksarmee" der Spanischen Republik. Nach dem Krieg arbeitete er zunächst als Journalist für die DDR-Nachrichtenagentur ADN. Für einen erst nach dem Krieg Geborenen und unter relativ friedlichen Verhältnissen in der BRD Aufgewachsenen ist es nicht einfach, einen Menschen zu kritisieren, der sich bereits mit 17 Jahren entschlossen hat, sein Leben einer damals von allen fortschrittlichen Menschen verteidigten Sache, dem Kampf gegen den Franco-Faschismus, zu widmen. Es ist psychologisch darüberhinaus durchaus nachzuvollziehen, wenn Teppich ebenso wie viele Interbrigadisten, diesen Teil ihres Lebens mit Klauen und Zähnen gegen jede Kritik verteidigen.

Und dennoch: Teppich weist in der Einleitung seiner Broschüre gewissermaßen selbst darauf hin, weshalb es unabdingbar ist, alle - gerade auch die für ihn und seinesgleichen schmerzlichen - Lehren aus dieser Erfahrung zu ziehen. Er schreibt: "Es wird gezielt wahrheitswidrig gegen die spanische Volksfront polemisiert, also gegen jenes Zusammenwirken von Linken bis zu liberalen Antifaschisten in Spanien, das erst den Widerstand gegen die vereinte Konterrevolution von Franco, Hitler, Mussolini, Salazar ermöglicht hatte. Angesichts heutiger Rückwende, Sozialabbaus, Naturverpestung usw. wird das Beispiel solchen Zusammenwirkens Betroffener in Kernfragen, über sonstige Meinungsverschiedenheiten hinweg, von manchen Regierenden gefürchtet. Unter anderem in Spanien: Mittels Verfälschung von Begriffen wie 'Revolutionär' oder 'Arbeitermacht' wird gegen Keime fortschrittlicher Auffassungen und Entwicklungen vorgegangen." Mit anderen Worten: Teppich propagiert die Politik der "Volksfront" für die Lösung der gegenwärtigen Probleme des Kapitalismus. Da die Arbeiterklasse und die übrigen unterdrückten Massen die negativen Folgen des notwendigen Ausgangs der Volksfrontillusionen zu tragen haben, können es sich Marxisten leider nicht erlauben, im Interesse der Schonung des persönlichen Ansehens von Fritz Teppich, seinen Mitkämpfern und Volksfrontpropagandisten, darauf zu verzichten, die Erfahrungen der spanischen Volksfront unter dem Gesichtspunkt der Interessen der Arbeiter und armen Bauern zu analysieren.

Hier geht es jetzt nicht darum, den Film von Ken Loach zu verteidigen, der sich natürlich künstlerische Freiheiten im Umgang mit manchen historischen Fakten herausgenommen hat. Ungeachtet des Titels von Teppich's Broschüre ist die Volksfront in Spanien und nicht Ken Loach's Film das wirkliche Thema. Es ist aus Platzgründen auch nicht möglich, auf jede einzelne Behauptung von F.Teppich einzugehen, und darüberhinaus ist das auch nicht nötig. In diesem Zusammenhang sei jenen, die Englisch lesen können, das 402 Seiten dicke Sonderheft der in London erscheinenden Zeitschrift "Revolutionary History" mit dem Titel "The Spanish Civil War - The View From The Left"(1) wärmstens empfohlen. Unter den insgesamt 17 Berichten und Analysen von Augenzeugen finden sich hier auch Texte, die Teppich selbst in auffällig einseitiger Manier zitiert. Im übrigen sei neben den bekannten auf Deutsch vorliegenden Werken von Broué, Tosstorff, George Orwell, Enzensberger, G. Leval, C. Semprun-Maura und dem auch von Teppich zitierten Buch Bernecker's vorallem auch auf Felix Morrow's Buch(2) hingewiesen.

Teppich's Darstellung ist nicht in erster Linie deshalb zu kritisieren, weil er Einzelheiten falsch widergibt. Zu kritisieren ist vielmehr vorallem sein allgemeiner Ansatz.

Seine Argumentation lautet zusammengefasst wie folgt: In Spanien wurden Volksfront-Regierungen (eine Zentralregierung zunächst in Madrid, dann in Valencia und eine Regierung im autonomen Katalonien) gewählt, an der Sozialisten, Kommunisten, Anarchosyndikalisten und die linkskommunistische POUM ("Arbeiterpartei der Kommunistischen Einheit") beteiligt waren, in der aber bürgerliche Parteien die Mehrheit hatten. Gegen diese Regierung putschte ein Teil der Armee unter Führung Francos. Der Putsch wurde zunächst in weitesten Teilen des Landes wesentlich durch die Arbeiterklasse, die sich dafür unabhängig von der von ihr gewählten Regierung organisierte, niedergeschlagen. Damit begann der Bürgerkrieg. Die faschistischen Putschisten erhielten die offene Unterstützung Nazi-Deutschlands und des faschistischen Italiens, während sich die 'demokratischen' Staaten, darunter das zu dieser Zeit auch von einer Volksfront regierte Frankreich, neutral verhielten. Die UdSSR begann erst später mit der Lieferung von Waffen für die Republik. Im Zuge der Niederschlagung des faschistischen Putsches kam es in Spanien zu einer revolutionären Bewegung, die zur Bildung von Milizen der linken Organisationen, in Katalonien insbesondere der anarchosyndikalistischen CNT-FAI und der linkszentristischen POUM, zur Übernahme von Betrieben durch die Belegschaft und zu ebenfalls oft von den Anarchosyndikalisten betriebenen Landbesetzungen und der Bildung von Agrarkommunen kam. Diese Maßnahmen wurden derart chaotisch und oft gegen den Willen der Betroffenen durchgeführt, daß die Zentralregierung sich genötigt sah, im Interesse des vordringlichen Kampfes gegen die Putschisten und ihre ausländischen Verbündeten Ordnung in den revolutionären Prozess zu bringen, d.h. die Milizen in eine zentralisierte "Volksarmee" zu überführen und industriellen und landwirtschaftlichen Betriebe unter staatliche Kontrolle zu stellen. Die Volksfrontregierung habe die Errungenschaften der revolutionären Epoche nach dem 19.Juli 1936 nie zurückgenommen. In dieser Situation haben Teppich zufolge im Mai 1937 Anhänger der POUM und des "linksradikalen" Flügels der CNT-FAI in Barcelona einen 'Putsch' gegen die legale Regierung durchgeführt und seien damit den antifaschistischen Kämpfern an der Front in den Rücken gefallen. Das Ziel der 'Putschisten' habe darin bestanden, ungeachtet des Kräfte verhältnisses im Land eine proletarische Macht zu installieren. Im Interesse des Kampfes gegen die Francisten und die ausländischen Interventen sei es notwendig gewesen, diesen 'Hinterlandputsch' niederzuschlagen. Die Verschleppung und Ermordung des POUM-Führers Andreu Nìn durch sowjetische Agenten sei zwar ein Fehler gewesen, ansonsten habe die Republik die 'Putschisten' aber überaus sanft behandelt.

Dieser Darstellung liegt eine völlig unrevolutionäre, legalistische, statische und konservativ fatalistische Betrachtungsweise zu Grunde. Teppich ignoriert zum einen, daß das Kräfteverhältnis in Spanien, das bei den letzten Wahlen den bürgerlichen Volksfrontparteien eine Mehrheit verschafft hatte, durch die Initiative der Arbeiterklasse und der armen Bauern seit dem 19. Juli völlig verändert war. Immerhin erwähnt er selbst, daß ein großer Teil der Stimmen für die bürgerlich-leberalen Parteien von Anhängern der CNT-FAI stammten, die bis dahin stets zum Wahlboykott aufgerufen und auch in diesem Fall nicht selbst kandidiert hatte. Diese Stimmabgabe waren natürlich rein taktisch und stellte keine grundsätzliche Unterstützung für diese Parteien dar. In der Tat gab es in der Folgezeit vorallem in Katalonien, dem wirtschaftlich wichtigsten Teil des republikanischen Spaniens, eine Art Doppelherrschaft - auf der einen Seite die weitgehend isolierte bürgerliche Regierung der Volksfront, auf der anderen die leider wegen des traditionell großen Einflusses der Anarchisten hier wesentlich dezentralisierter und deshalb schwächer organisierte Macht der Arbeiter und armen Bauern.

Teppich sieht nicht, daß diese Situation nicht das Ergebnis willkürlicher Entscheidungen irgendwelcher politischer Organisationen war, sondern daß ihr eine gesellschaftliche Krise zu Grunde lag, die derart tief war, daß sie letztlich nicht im Rahmen der bürgerlichen Demokratie zu lösen war.

Die ganze Politik der Volksfront-Regierung oder doch zumindest weiter Teile dieser Regierung und ihres Apparates und hier der KP (PCE bzw. in Katalonien PSUC) als gleichzeitig konsequentestem wie rechtestem und im Verlaufe des Krieges durch die Waffenlieferungen der UdSSR sowie die direkte Einmischung von Stalins GPU besonders gestärkten Bestandteils lief darauf hinaus, diese Doppelherrschaft zu beenden, die Arbeiterklasse und armen Bauern politisch und damit auch sozial zu entmachten und wieder unter die Kontrolle des bürgerlichen Staates zu bringen.

In diesem Klassen-Ziel war sich der bestimmende Teil der Volksfront sowohl mit den umworbenen aber gegenüber der Volksfront in Mißtrauen verharrenden 'demokratischen' Imperialisten speziell in England als auch mit der konterrevolutionär gewordenen bürokratischen Macht in Stalins UdSSR einig war. Diesem Ziel ordnete sie letzlich auch den militärischen Kampf gegen Francos Truppen unter. Sie verhinderte, daß die linken Milizen etwa an der Aragon-Front die - von der UdSSR gelieferte - Ausrüstung erhielt, die ihnen den Sieg über die Franco-Truppen ermöglicht hätten. Entgegen Teppich's Darstellung zeigte sich dennoch gerade hier mehrfach, daß die schlecht ausgerüsteten Milizionäre den gut ausgerüsteten Volksarmisten auf Grund ihrer unvergleichlich höheren Kampfmoral überlegen waren. Sie sabotierte, wie der polnische Revolutionär Mieczyslaw Bortenstein, der in Barcelona in der Rüstungsindustrie arbeitete, nachwies, diese Rüstungsindustrie solange sie unter Arbeiterkontrolle stand.

Teppichs Kritik an chaotischen Zuständen in der Industrie, der Landwirtschaft und den Milizen ist zwar bei weitem übertrieben, aber es kann kein Zweifel daran bestehen, daß eine zentralisiertere Organisation Not tat. Speziell die POUM hatte entsprechende Vorschläge sowohl betreffs der Milizen als auch der Agrarrevolution vorgelegt. Teppich 'übersieht' jedoch einen ausschlaggebenden Punkt, wenn er die Kontrolle dieser Bereiche durch die Regierung anpreist.

Die kontrollierende Regierung war eine bürgerliche und als solche übte sie ihre Kontrolle letztlich als vorläufiger Statthalter für die privaten Eigentümer aus, die aus den republikanischen Gebieten geflohen waren. Die Präsenz einiger anarchistischer Führer in dieser Regierung ändert daran nichts. Die anarchistischen Führer, die sich aus grundsätzlichen Erwägungen nicht dazu durchringen konnten, nach dem 19. Juli die Macht zu ergreifen, die sozusagen auf der Straße lag, konnten dann nicht anders, als die Rýckführung der Macht in die Hände der Bourgeoisie in kritischer Solidarität zu begleiten bis sie von ihren Bündnispartnern nicht mehr benötigt wurden.

Durch ihre Intergration in eine 'Volksarmee' wurden die Milizen überwiegend bürgerlichen Offizieren unterstellt, die in nicht wenigen Fällen schließlich zusammen mit den militärischen Plänen zu Franco überlaufen sollten. Die von Teppich als verbrecherischer 'Putsch' denunzierten Ereignisse in Barcelona im Mai 1937 waren völlig entgegen dem, was er glauben zu machen versucht, das lange eingefädelte logische Ergebnis des Versuchs der spanischen Stalinisten - von denen Teppich komischerweise behauptet, daß es sie gar nicht gegeben habe - die bereits in Moskau seit längerem laufende physische Ausrottung des "Trotzkismus", jener angeblichen "Agenten des Faschismus", auf spanischem Boden fortzuführen. Er kostete tausenden von Revolutionären Leben und Freiheit, nicht nur Andreu Nìn! In der Tat befanden sich dann in den republikanischen Gefängnissen nicht weniger Revolutionäre in Haft wie zur Zeit der reaktionären Regierung von Gil Robles.

Die Maiereignisse in Barcelona waren der erfolgreiche Versuch, die Periode der Doppel-herrschaft, die notwendigerweise nur begrenzt sein kann, zugunsten der Bourgeoisie zu beenden. Sie brachen die Moral der Klasse, die den Putsch der Francisten vereitelt hatte. Die kampflose Übergabe Barcelonas an Franco zeugte später davon.

Das Ergebnis der faktischen Zerschlagung der Errungenschaften der Arbeiter und Bauern und auch der Politik der Volksfrontregierung, die Massen mit illusorischen Versprechen auf die Hilfe der 'demokratischen' Imperialisten einzulullen, sowie ihrer organische Unfähigkeit, die Franco-Kräfte, bei denen marokkanische Einheiten eine große Rolle spielten, z.B. durch ein Eingehen auf ihren Wunsch nach der nationalen Unabhängigkeit von Spanisch-Marokko zu destabilisieren, kann man mit den Worten Bortenstein's wie folgt auf den Punkt bringen: "Die ganze Politik der republikanischen, Sozialistischen, Kommunistischen und anarchistischen Führer wirkte sich so aus, daß die revolutionäre Energie der Arbeiterklasse zerstört wurde. 'Zuerst den Krieg gewinnen und danach die Revolution machen!' - dieser reaktionäre Slogan diente dazu, zunächst die Revolution zu töten, nur um hinterher den Krieg zu verlieren."

Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß Fritz Teppich und Gleichgesinnte eine solche Analyse als Wunschdenken betrachten, das das innere, vorallem aber das äußere Kräfteverhältnis ignoriere. Dem kann zweierlei entgegengehalten werden. Die objektive Situation Spaniens sollte gerade von den Anhängern dieser Theorie, die doch zumindest die UdSSR und das Frankreich der Volksfront als Freunde der arbeitenden Massen betrachten, als wesentlich günstiger angesehen werden als es beispielsweise die Situation Russlands 1917 war. Die Oktoberrevolution wurde mit der Intervention von Truppen aus 17 Staaten beantwortet.

Vorallem aber kann der Hinweis auf vermeintlich objektive Schwierigkeiten keine Rechtfertigung dafür sein, daß Revolutionäre, als die sich ja die Stalinisten innerhalb und außerhalb Spaniens offiziell darzustellen beliebten, aus der Not eine Tugend machen. Die Politik namentlich der PCE/PSUC, die als Massenparteien im übrigen eine im wesentlichen kleinbürgerliche Basis hatten, bestand ja nicht etwa darin, anarchistischen und linksradikalen Leerlauf zu beenden, um die revolutionären Kräfte effektiver für die Revolution zu organisieren, sondern darin, jede revolutionäre Initiative der Arbeiterklasse und armen Bauern im Interesse der Festigung der 'legalen' bürgerlichen Herrschaft mit allen Mitteln zu bekämpfen. Alleine: Hätte Spanien nicht in einer tiefen sozio-ökonomischen Krise gesteckt, hätte es dieses revolutionäre Aufbegehren der Klasse nicht gegeben. Diese Krise allerdings war nur in zwei Richtungen zu lösen: in Richtung auf die proletarische Revolution oder in Richtung auf das militärfaschistische Franco-Regime. Die liberale Bourgeoisie in Spanien war allemal zu schwach. Sie konnte sich nur gestützt auf die Initiative der revolutionären Kräfte der Arbeiterklasse und Bauern einige Zeitlang an der Macht halten. Aus Gründen ihrer Klasseninteressen mußte sie diese revolutionäre Basis zerstören, die anderenfalls sie zerstört hätte.

Ob eine proletarische Revolution im damaligen Spanien gesiegt hätte, wenn die Arbeiterklasse über eine revolutionäre Führung verfügt hätte, kann man im Nachhinein nicht mit Sicherheit sagen. Die Leistung der Volksfront jedoch bestand darin, die proletarische Revolution aktiv zu verhindern und so der zweiten möglichen Lösung den Weg zu ebnen. Im übrigen bestand in diesem Zusammenhang die historische Leistung der POUM - einer aus dem Zusammenschluß einer halbstalinistischen Organisation mit der Mehrheit der ehemaligen spanischen Trotzkisten entstandenen Partei, die von Teppich als eine Gruppe wilder verantwortungsloser Revoluzzer dargestellt wird - gerade darin, durch ihre Unterstützung der Volksfront objektiv als linkes Feigenblatt der republikanischen Bourgeoisie zu dienen. Sie war eine zentristische Partei und wurde von einer konterrevolutionären Kraft (PCE, GPU) zerschlagen.

KOVI Dokumente | KOVI-BRD Home | E-mail


1. Revolutionary History, Vol. 4, Nos 1/2, London 1992 (Socialist Platform Ltd., 111 Riverside Close, Mount Pleasant Hill, London E5 9SS), £ 10.95 Rückkehr

2. Morrow, F.: Revolution und Konterrevolution in Spanien. (Gervinus-Verlag) Essen 1986 Rückkehr